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Die Bundesregierung hat für 2012 ein umfassendes Forschungsprogramm beschlossen. Es geht um die Zukunft des Alters. Foto: epd
Der demographische Wandel ist für die Bundesregierung eine zentrale Aufgabe der Politik. Das Bundeskabinett hat deswegen vor einigen Tagen die von Bundesforschungsministerin Annette Schavan vorgelegte „Forschungsagenda der Bundesregierung für den demographischen Wandel: Das Alter hat Zukunft“ beschlossen. Dabei handelt es sich um das erste ressortübergreifende Forschungskonzept zu diesem Thema. Im Fokus stehen ältere Menschen in den letzten Berufsjahren und danach.
Mit der Agenda richtet die Bundesregierung die Forschungsprogramme der Bundesministerien konsequent auf Herausforderungen und Chancen des demographischen Wandel aus. „Wir wollen durch Forschung die Entwicklung von neuen Lösungen, Produkten und Dienstleistungen vorantreiben, die die Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen verbessern. Wir wollen dadurch zum Wohle aller Generationen bislang verborgene Schätze einer Gesellschaft des längeren Lebens heben“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan heute in Berlin. Die Forschungsthemen reichen von geistes- und sozialwissenschaftlichen Grundsatzfragen bis zu konkreten Kommunikations- und Verkehrskonzepten für ältere Menschen.
Die Ministerin besuchte aus diesem Anlass das Evangelische Geriatriezentrum Berlin. Die Forschungsgruppe Geriatrie der Charité unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Elisabeth Steinhagen-Thiessen präsentierte dort neue Technologien, unter anderem einen Fahrsimulator für Senioren, der bei dem vom BMBF geförderten Forschungsprojekt Smart Senior zum Einsatz kommt.
Der demographische Wandel wird Deutschland in den nächsten Jahrzehnten grundlegend verändern. Nach den Modellberechnungen des Statistischen Bundesamtes wird die Bevölkerung in Deutschland von derzeit 81,7 Millionen bis 2060 auf 65 bis 70 Millionen Menschen zurückgehen. Zugleich wird das Durchschnittsalter der Bevölkerung zunehmen. Heute sind 21 Prozent der Menschen in Deutschland 65 Jahre oder älter. Bis 2030 wird dieser Anteil auf etwa 29 Prozent und bis 2060 auf etwa 34 Prozent steigen.
Der Bevölkerungsrückgang und die Alterung selbst lassen sich nur wenig beeinflussen, aber die Umstände der Veränderungen können aktiv gestaltet werden. Die Politik muss gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft die Bedingungen dafür schaffen, dass Wohlstand auch unter den veränderten demographischen Bedingungen erhalten bleibt.
Im Zentrum der Agenda stehen folgende sechs Forschungsfelder:
Grundsatzfragen einer Gesellschaft des längeren Lebens
Kompetenzen und Erfahrungen älterer Menschen für Wirtschaft und Gesellschaft nutzen
Älter werden bei guter Gesundheit
Gesellschaftliche Teilhabe: Mobil in Verbindung bleiben
Sicher und unabhängig Wohnen
Mit guter Pflege zu mehr Lebensqualität.

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