Die aktuelle Studie „In den Startlöchern – Wie Familienunternehmen sich auf den demografischen Wandel vorbereiten“ bietet Vorständen und Personalverantwortlichen praktische Hinweise und Handlungsempfehlungen für ein demografiefestes Management. Für die Studie wurden 91 Familienunternehmen befragt – neben deutschen Familienunternehmen die größten Organisationen aus Österreich und der Schweiz. Die Ergebnisse zeigen: Vier von zehn Unternehmen (38%) sind gut über die Risiken des demografischen Wandels informiert und kennen auch die Auswirkungen auf ihr Unternehmen. Ein kleinerer Teil der Unternehmen (16%) verfügt zwar nicht über Kennzahlen des eigenen Unternehmens, schätzt die Auswirkungen aber als bedeutsam ein. Diese Unternehmen setzen auf eher klassische Maßnahmen, wie Nachfolgeplanung, Gesundheitsmanagement, Personalmarketing oder eine demografieorientierte Personalplanung, um dem Wandel zu begegnen. Spezifische Tools wie Systeme zum Wissenstransfer, Instrumente zur Schaffung einer altersheterogenen Beschäftigungsstruktur oder gezielte Diversityprogramme für Frauen oder ausländische Arbeitnehmer spielen bei ihnen nur eine untergeordnete Rolle.
Familienunternehmen mit einer exzellenten Personalarbeit haben ein deutlich höheres Problembewusstsein und einen breiteren Kenntnisstand bezüglich demografierelevanter Entwicklungen als Unternehmen, deren Personalbereich weniger gut arbeitet. So haben HR-exzellente Unternehmen ein besseres Verständnis über die Altersstruktur ihrer Belegschaften, zukünftige Qualifikationsanforderungen und den Personalbedarf für die nächsten zehn Jahre. Zudem wissen sie besser Bescheid, wie sich die Altersstruktur der Belegschaft in den nächsten fünf bis zehn Jahren entwickeln wird und wann Leistungs- und Wissensträger in den Ruhestand gehen werden.
Trotz dieses deutlicher ausgeprägten Demografie-Bewusstseins bei Unternehmen mit einer exzellenten Personalarbeit zeigen sich in der Einschätzung der Auswirkungen nur geringe Unterschiede zwischen den befragten Organisationen. Insgesamt werden die Auswirkungen bislang als nicht dramatisch eingeschätzt. Lediglich ein steigender Bedarf an Qualifizierung und Weiterbildung der Mitarbeiter wird festgestellt. Außerdem befürchten viele Familienunternehmen den Verlust von Erfahrungswissen durch das Ausscheiden älterer Mitarbeiter. Die als gering eingeschätzten Auswirkungen könnten ein Grund dafür sein, warum die Unternehmen bislang zu wenig demografiespezifische Tools und Maßnahmen nutzen.