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Welches Medikament ist auch für Ältere gut? Foto: epd
Welches Medikament ist auch für Ältere gut? Foto: epd

Ärzte wissen oft selbst nicht besonders gut über Medikamente, der Verträglichkeit, die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten oder die Risiken für Ältere Bescheid. Jenseits der Möglichkeiten, dass sie dem Charme von Pharmareferent/innen oder den Einflüsterungen der Industrie erliegen – meist wegen Zeitmangels, sagen sie. Richtig auffällig ist das bei den Antibiotika, die Resistenzen mit Fatalen Folgen auslösen können. Hinzu kommt auch noch, das nach einer Studie der Technikerkasse auch noch viele Patient/innen oft die für sie falschen Medikamente erhalten. Man schätzt dass zwischen 1 bis 2 Mio. ältere Patient/innen davon betroffen sind.

Das müsste nicht so sein, denn seit 2010 gibt es die so genannte Priuscus- Liste, die Wirkstoffe aufzählt, die für Senioren nicht empfohlen werden. So gelten bestimmte Arzneimittel als möglicherweise inadäquate Medikation (PIM) bei älteren Patienten infolge eines erhöhten Risikos für unerwünschte Arzneimittelereignisse. Die Ärzte haben nun aufgrund der internationalen Ergebnisse eine deutschen Liste mit Arzneistoffen, erstellt, die bei älteren Menschen vermieden werden sollten.

Sie enthält – auch für Laien gut verstehbar – zurzeit 83 Arzneimittel bei denen gerade Ältere aufpassen sollten, bzw. der Arzt eine entsprechende Abwägung von Nutzen und möglichen Schäden bei der Verordnung abwägen sollte. Für 46 Arzneistoffe konnten keine eindeutigen Ergebnisse dargelegt werden. Gut ist auch, dass die Nutzer/innen dieser Liste nicht im Regen stehen gelassen werden, wenn es um Alternativen geht. Es wundert übrigens nicht, dass an der Spitze Schmerzmittel, Antidepressiva und Mittel gegen Bluthochdruck stehen. ändert”, resümiert Verheyen.

Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Förderkennzeichen: 01ET0721

Die PRISCUS-Liste  Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie, Universität Witten/Herdecke, Philipp Klee-Institut für Klinische Pharmakologie, HELIOS Klinikum Wuppertal, Wuppertal Hintergrund und Erläuterungen zur Entstehung der PRISCUS-Liste finden Sie im Beitrag von  Holt S, Schmiedl S, Thürmann PA:  Potentially inappropriate medication in the elderly – PRISCUS list. (Dtsch Arztebl Int 2010; 107: 543-551

Eine Antwort

  1. leider sehe ich in meinem senioren-umfeld, daß es schick? ist, recht viele tabletten zu schlucken, weil nur dann ist man richtig krank. es gibt in den apotheken, wenn man will, tolle beratungen und diese damen wissen oft mehr als der arzt, aber leider ist die arzt-gläubigkeit ist noch zu hoch, obwohl er fast keine
    zeit für den menschen hat und auch nicht nachfragt welche und wieviel noch zusätzlich geschluckt wird.

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