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Der demografische Wandel ist mehr als ein Schlagwort. Inzwischen stellen sich auch Unternehmen verstärkt auf die alternde Bevölkerung ein. Foto: epd
Der demografsiche Wandel ist mehr als ein Schlagwort. Inzwischen stellen sich auch Unternehmen evrstärkt auf die alternde Bevölkerung ein. Foto: epd

Von Anfang an ging es der Initiative darum, die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern, indem die Wirtschaft für die ökonomischen Chancen der demografischen Entwicklung sensibilisiert wird. Dem lag die Überzeugung zugrunde, dass Unternehmen dadurch einen Beitrag zu mehr Lebensqualität im Alter leisten, dass sie sich mit ihren Produkten und Dienstleistungen an den Bedarfen und Wünschen älterer Menschen orientieren und Innovationen vorantreiben. Die Initiative „Wirtschaftsfaktor Alter“ hat diesen Prozess mit zahlreichen Maßnahmen vorangetrieben, die in Kooperation mit der Wirtschaft entstanden sind, und unterstützt.
Der Grundgedanke der Initiative, dass ältere Menschen in unserer Gesellschaft – bedingt durch den demografischen Wandel – einen immer wichtiger werdenden Wirtschaftsfaktor darstellen, und zwar sowohl als Verbraucherinnen und Verbraucher wie als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, ist mittlerweile im allgemeinen gesellschaftlichen Diskurs fest verankert. Die Anliegen, Erfahrungen, Kompetenzen und Bedürfnisse der älteren Menschen werden von der Wirtschaft zunehmend berücksichtigt und die Potenziale des Wachstumsmarktes für generationengerechte Produkte und Dienstleistungen werden erkannt. Der durch die Initiative angestoßene intensive Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und älteren Menschen hat mit dazu beigetragen.
Mit einem deutlichen Anstieg der Erwerbstätigenzahlen nahm auch die Erwerbstätigenquote Älterer (55 bis 65-Jährige) in den letzten Jahren zu. Im Jahr 2012 lag die Erwerbstätigenquote bei 61,5 Prozent. Das sind etwa 10 Prozentpunkte mehr als noch im Jahr 2007. Im europäischen Vergleich weist Deutschland 2012 die zweithöchste Erwerbstätigenquote Älterer auf.
Auch in der Werbung ist ein veränderter Umgang mit der Zielgruppe „Ältere Menschen“ festzustellen: weg von antiquierten oder negativen Altersbildern hin zu einem Alter, das vielfältig ist und sehr viele positive Seiten hat. Diese Sichtweise wird im Seniorenmarketing, aber auch bei der Entwicklung spezieller Kommunikationsmethoden mit älteren und für ältere Menschen zunehmend sichtbar.
Die Initiative „Wirtschaftsfaktor Alter“ war in den letzten Jahren auf verschiedenen Ebenen tätig. Das seit 2008 kontinuierlich erweiterte Themenspektrum hatte die Bereiche Arbeitswelt, Gesundheit und Freizeit, Mobilität und Technik, Dienstleistungen und Handel sowie Wohnen und Handwerk zum Inhalt.
Die Initiative hat zum einen auf den Ausbau von Kooperationen und Vernetzung gesetzt. Hier sind unter anderen die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), das Internationale Designzentrum Berlin (IDZ), die Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag (LINGA), das Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft (RKW) und die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) zu nennen, mit denen ein wertvoller Erfahrungsaustausch angestoßen wurde. Dies zeigte sich vor allem auch in den verschiedenen Veranstaltungen. Insgesamt wurden vier Regionalfachtagungen, zwei Fachforen und ein Fachpodium veranstaltet. Darüber hinaus war die Initiative an einer Vielzahl unterschiedlicher Fachtagungen und Veranstaltungen beteiligt, unter anderem in Form von Vorträgen, Präsentationen und als Ausstellerin.
Des Weiteren wurden im Rahmen der Initiative eine ganze Reihe breit gefächerter Broschüren und Publikationen erarbeitet. Zielgruppen- und branchenspezifische Informationen wurden aufbereitet, um Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Unternehmen über generationenfreundliche Produkte und Dienstleistungen zu informieren, beziehungsweise für deren Entwicklung zu sensibilisieren. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Verbraucherstudie von 2009 zum Thema „Wünsche und Werte älterer Verbraucherinnen und Verbraucher“ sowie die Arbeitnehmer- und Arbeitgeberstudie von 2010 zum Thema „Altersbilder in Unternehmen aus Sicht von Personalverantwortlichen und älteren Beschäftigten“. Zudem fungierte die Website www.wirtschaftsfaktor-alter.de mit einer umfangreichen Materialsammlung und einem regelmäßig versandten Newsletter als Informationsquelle.
Die Initiative hat sich insbesondere der Entwicklung und Implementierung von Qualitäts- und Markenzeichen verschrieben, die es Verbraucherinnen und Verbrauchern erleichtern, generationenfreundliche Produkte und Dienstleistungen zu erkennen.
Gemeinsam mit dem Handelsverband Deutschland (HDE) wurde das bundesweite Qualitätszeichen „Generationenfreundliches Einkaufen“ entwickelt. Mit dem Qualitätszeichen können sich seit März 2010 Einzelhändler dafür auszeichnen lassen, dass Menschen aller Altersgruppen komfortabel und möglichst barrierefrei bei ihnen einkaufen können. Sowohl Handel als auch Verbraucherinnen und Verbraucher reagieren darauf anhaltend sehr positiv. Aktuell haben sich über 7.500 Unternehmen zertifizieren lassen. Von barrierearmen und generationenfreundlichen Einzelhandelsgeschäften und Einkaufscentern profitiert nicht nur die Kundengruppe 50-Plus. Auch Familien mit Kindern und mobilitätseingeschränkte Personen ziehen zusätzlichen Nutzen aus diesem Service. Alle zertifizierten Unternehmen sowie weitere Informationen zum Qualitätszeichen finden Sie unter: www.generationenfreundliches-einkaufen.de
Aber nicht nur beim Thema Einkaufen hat die Initiative die Leistungen von Unternehmen für ältere Menschen mit einem Prüf- und Qualifizierungsverfahren transparent gemacht. Auch im Handwerk, genauer beim barrierefreien Aus- und Umbau der eigenen Wohnung, hat die Initiative einen ähnlichen Prozess auf den Weg gebracht. Denn dem Handwerk kommt bei der barrierefreien Gestaltung der Wohnung und des Wohnumfelds eine bedeutende Rolle zu. Handwerkerinnen und Handwerker helfen uns, sicher und komfortabel zu leben und den Alltag selbstbestimmt zu meistern – vorausgesetzt sie verfügen über die notwendigen Qualifikationen. Um dem Rechnung zu tragen, hat das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) im April diesen Jahres das Markenzeichen „Generationenfreundlicher Betrieb – Service + Komfort“ vorgestellt. Das Markenzeichen greift auf bestehende Initiativen in regionalen Handwerkskammern und Fachverbänden zurück, die sich bereits seit vielen Jahren aktiv engagieren und bündelt diese Aktivitäten. Dafür wurde ein bundesweit einheitliches Curriculum entwickelt, das für alle interessierten Handwerksbetriebe Mindeststandards setzt.
Mit dem Markenzeichen „Generationenfreundlicher Betrieb – Service + Komfort“ bekommen ältere Menschen, die ihre Wohnung oder ihr Haus altersgerecht umbauen wollen, eine Hilfestellung an die Hand. Sie erkennen auf einen Blick, welcher Handwerksbetrieb ein auf Service und Komfort ausgerichtetes Angebot macht. Damit schafft das Markenzeichen Transparenz für Kundinnen und Kunden und erleichtert ihnen den Zugang zu den Dienstleistungen der Betriebe.
Mit dem Markenzeichen haben sich seit dessen Start im April 2013 bundesweit schon über 500 Handwerksbetriebe zertifizieren lassen. Viele Handwerkskammern bieten derzeit Qualifizierungsworkshops an, sodass zu erwarten ist, dass sich die Zahl der zertifizierten Betriebe weiterhin dynamisch entwickeln wird. Alle Informationen zum Markenzeichen finden Sie auf der Website www.generationenfreundlicher-betrieb.de. Allgemeine Informationen zum Thema „Wohnen im Alter“ finden Sie auf dem Serviceportal Zuhause im Alter www.serviceportal-zuhause-im-alter.de

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