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Falschmeldungen im Netz erkennen

In Krisenzeiten haben Falschmeldungen vor allem in sozialen Medien Hochkonjunktur. Foto: S. Hermann & F. Richter/Pixabay

Der Verein Deutschland sicher im Netz (DsiN) warnt vor im Netz und vor allem in den sozialen Medien kursierenden Falschmeldungen zum Corona-Virus. „Ganz wichtig, Menschenverstand einschalten“, so Dr. Michael Littger von DsiN. „Gerade bei vermeintlich exklusiven Meldungen, die nur über soziale Netzwerke, Nischenportale oder SMS verbreitet werden, ist Vorsicht geboten. Wenn die Herkunft der Meldung außerdem diffus bleibt, spricht vieles für einen Hoax, also eine Falschnachricht. Verbraucher sollten derartige Meldungen nicht weiterverbreiten. Echte Meldungen werden hingegen meist von seriösen Nachrichtenportalen aufgegriffen, mit einem klaren Hinweis auf ihre Herkunft.“

Eine Falschmeldung, das kann auch ein gefälschtes Bild oder eine private Sprachnachricht sein. Deshalb ist in allen Bereichen des digitalen Lebens Vorsicht geboten. Öffentliche Stellen können beim Umgang mit Falschmeldungen helfen. So erfasst das Robert Koch Institut(https://www.rki.de/) beispielsweise kontinuierlich die aktuelle Lage und das Risiko für die Bevölkerung. Auch die WHO (http://www.euro.who.int/de/home) und das zuständige Gesundheitsamt liefern seriöse Informationen. Hier ein paar DsiN-Tipps zum Umgang mit Falschmeldungen:

Diese Kriterien weisen auf Unwahrheiten hin:

  • Informationen sind vage und unvollständig: Oft fehlen bei Falschmeldungen wichtige Details wie Namen und Orte und es wird auf Formulierungen wie „ein Arzt“, „ein Onkel aus China“ oder „In einem Dorf in Italien“ ausgewichen.
  • Unklare Autorenschaft: Ist die Neuigkeiten verbreitende Person bekannt oder tatsächlich als Expert*in zu einem Thema anzusehen? Wenn nicht, könnte es sich um eine absichtliche Falschmeldung handeln
  • Unbekannte Quellen: Welche Quellen werden angeführt? Überprüfen Sie, welche Meldungen von dort sonst noch verbreitet werden.
  • Exklusive Quellen: Wenn Behörden, Ministerien, Institute oder Leitmedien eine sehr brisante Meldung noch nicht aufgegriffen haben, dann könnte es daran liegen, dass sie schlichtweg falsch ist.
  • Zweifelhafte Echtheit von Zitaten: Würde die zitierte Person solche Sachen wirklich in der Öffentlichkeit sagen? Würde sie es tatsächlich so formulieren? Wenn Ihnen eine Aussage äußerst seltsam vorkommt, dann ist sie womöglich aus dem Zusammenhang gerissen.
  • Veraltete Meldung
    Wenn eine Meldung über kein Datum verfügt oder sogar ein älteres Datum enthält, ist Vorsicht geboten.
  • Die Meldung ist einfach zu lustig
    Wer beim Lesen laut lachen muss, hat es mit großer Wahrscheinlichkeit mit einem satirischen Beitrag zu tun.
  • Unausgewogene, nicht objektive Meldungen: Wenn ein Beitrag sehr einseitig wirkt und nicht alle Aspekte einer Geschichte beleuchtet, könnte es sich um die tendenziöse Arbeit von Lobbyisten handeln. Fragen Sie sich: Wer könnte von dieser Meldung profitieren?
  • Reißerische Schlagzeile: Anhand einer Schlagzeile korrekt über eine komplexe Situation zu urteilen, ist bisher noch niemandem gelungen. Oft handelt es sich bei emotionalen und provokanten Überschriften um das so genannte „Clickbaiting“, bei dem Leser zum Klicken auf einen Link gebracht werden sollen, der dann aber die erwarteten Informationen gar nicht enthält.

Was tun, wenn ich eine Falschmeldung entdeckt oder einen Verdacht habe?

  • Bekannte, vertrauenswürdige Quellen checken: Konzentrieren Sie sich auf die Kanäle und Seiten, die allgemein als vertrauenswürdig bekannt sind.
  • Logisch denken: Überprüfen Sie sich selbst: Wie emotional reagieren Sie auf das Thema und warum? Inwieweit deckt sich die Nachricht mit Ihrem bisherigen Kenntnisstand
  • Nicht weiterleiten: Leiten Sie Meldungen von unklarem Wahrheitsgehalt nicht an Freunde und Bekannte weiter.
  • Leitmedien einschalten: Teilen Sie Ihre Bedenken lieber mit den Redaktionen etablierter Medien, die die Echtheit überprüfen können.
  • Inhalte bei Plattformen melden: Auch Facebook, Google und andere Dienste bieten die Möglichkeit, Inhalte zu melden. Machen Sie davon Gebrauch.
  • Betroffenen von Falschmeldungen helfen: Machen Sie Personen und/oder Institutionen darauf aufmerksam, wenn sie Teil einer Falschmeldung sind. Die Universität Wien distanziert sich beispielsweise vom Mythos, ihre Mediziner hätten herausgefunden, dass Ibuprofen eine Corona-Lungenerkrankung verschlimmert.

Weitere Informationen zum Umgang mit Falschmeldungen, besonders in den Sozialen Medien, finden Sie auf der Seite https://www.stopfake.org/de/.

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