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Mobiles Internet via Smartphone: Für Senioren ein wichtiges Kommunikationsmittel, aber die Bedienungsfreundlichkeit lässt noch zu wünschen übrig. Foto: epd
Dazu ist die verstärkte Einbeziehung älterer Menschen in die Entwicklung digitaler Geräte und Anwendungen notwendig. Während für viele Ältere die Nutzung des Internet nämlich schon selbstverständlich ist, haben andere noch Vorbehalte, mit den neuen Medien umzugehen. In der Altersgruppe der über 65-Jährigen nutzen laut Branchenverband Bitkom nur 39 Prozent ein Smartphone, bei den jüngeren Altersgruppen sind es nahezu 100 Prozent.

„Das Internet ist kein Exklusivclub für die junge Generation – gerade für Seniorinnen und Senioren hat die digitale Welt viele Vorteile zu bieten,“ ist Erhard Hackler von der Deutschen Seniorenliga, überzeugt: „Leute im besten Alter halten Kontakt zu Kindern und Enkelkindern, kaufen günstig und bequem über das Internet ein und recherchieren zu ihrem Interessengebiet.“ Digitalisierung heißt aber nicht nur mobiles Internet, es geht auch um Vernetzung und digitale Helfer. Umfassende Gesundheitsapps oder Notfallgeräte und vielfältige Anwendungsbereiche der neuen Smart-Home-Technologien tun ihr Übriges.

Wichtig sei die Beteiligung Älterer an der Entwicklung zukünftiger Produkte und Dienstleistungen. Beispiel Mobilität: Gerade in der aktuellen Diskussion um ältere Autofahrer sei es notwendig, diese bei der Digitalisierung der Fahrzeuge besonders zu berücksichtigen. Auf der einen Seite könnten Assistenzsysteme gerade Älteren von besonderem Nutzen sein, auf der anderen Seite reagierten ältere Fahrer auf Ablenkung besonders empfindlich. Navigations- oder Assistenzsysteme, die den Fahrzeugführer mit einer Vielzahl von Informationen überfluten, könnten ein erhöhtes Risiko statt Entlastung bedeuten.

Vor diesem Hintergrund müssten bei der Entwicklung als auch bei der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen Hersteller, Handel, aber auch die Politik dafür Sorge tragen, dass die Bedürfnisse der Älteren berücksichtigt werden. Hierbei gehe es nicht um „Seniorenversionen“ von Angeboten. „Es ist vielmehr notwendig, die Menschen bei der Produktentwicklung und bei der Markteinführung neuer Technologien miteinzubeziehen“, fordert Hackler und ergänzt: „In Deutschland müssen wir mit und nicht nur über unsere älteren Mitbürger sprechen, zumal die stetig kürzeren Innovationszyklen gerade Ältere fordern werden.“ Insbesondere für diejenigen, die bisher noch nicht in der digitalen Welt unterwegs waren, wird dieser Schritt immer größer, wenn nicht gar unmöglich werden.

Dem hierdurch drohenden „digitalen Ausschluss“ will die Seniorenliga entgegenwirken und das Thema Digitalisierung weiterhin aktiv mit Informations- und Bildungsangeboten, Studien und internationalem Erfahrungsaustausch begleiten. Zum Thema Technik hält die Organisation hier einige Informationsangebote bereit. Darüber hinaus will sich der Verband vermehrt um die Gründerszene kümmern, um den Einfluss der älteren Generation auf die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen zu stärken.

 

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